Wenn Babys zahnen:

Erste Hilfe mit Homöopathie & Co.

Wenn die ersten Zähnchen kommen, kann das für die Kleinen sehr schmerzhaft und belastend sein. Auch die Eltern brauchen in diesen Zeiten gute Nerven. Die Homöopathie kann dein Kind beim Zahnen unterstützen. Es gibt zwei Mittel, die sich bei den Beschwerden in der Praxis bewährt haben.

Wann kommen die ersten Zähne?

Der Zahnwechsel ist individuell und kann im Zeitpunkt und Zeitraum stark variieren. Bei den meisten Babys fängt es zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat an. Zunächst kommen in der Regel die unteren mittleren Schneidezähne, dann die oberen mittleren Schneidezähne und die seitlichen Schneidezähne. Die ersten Backenzähne folgen ab dem zweiten Lebensjahr. Bis das Milchgebiss mit 20 Zähnchen vollständig ist, vergehen zwei bis drei Jahre.

Im Alter von etwa sechs Jahren werden die Milchzähne nach und nach durch bleibende Zähne ausgetauscht. Auch dieser Zahnwechsel, vor allem der Durchbruch der großen Backenzähne, kann für die Kinder schmerzhaft sein.

Rote Bäckchen, viel Speichel, unruhige Nächte

Wenn das Baby sabbert und alles in den Mund steckt, auch seine eigene Faust, wollen wahrscheinlich neue Zähne ans Licht. Die Haut im Mundbereich kann aufgrund des erhöhten Speichelflusses wund und gerötet sein. Typisch sind rote Bäckchen, die sich heiß anfühlen. Denn der Mundraum ist stärker durchblutet. Das Zahnfleisch ist an der Durchbruchstelle gerötet und geschwollen.

Zahnen tut weh. Daher sind die Kleinen meist quengelig und besonders anhänglich, weinen mehr und schlafen unruhig. Nicht selten haben sie eine erhöhte Temperatur (37,5 bis 38 Grad Celsius) oder leichtes Fieber (ab 38 Grad Celsius). Auch ein wunder Po ist eine häufige Begleiterscheinung in der Zahnungszeit.

Auch wenn der Zahndurchbruch unangenehm ist, verläuft er in der Regel ohne Komplikationen. Aufgrund des geschwächten Immunsystem kann Zahnen aber mit einem Infekt einhergehen.

Homöopathie bei Zahnungsbeschwerden

Mit Homöopathie kannst du dein Kind in der Zahnungsphase sanft unterstützen. Es gibt zwei Mittel, die häufig bei akuten Zahnungsbeschwerden eingesetzt werden.

Beachte:

Es müssen nicht alle Merkmale zutreffen, sondern sie sollten in ihrer Kombination das Gesamtbild der Beschwerden deines Kindes am ehesten widerspiegeln.

Zur Einnahme:

Im akuten Fall 3 Globuli mit der Potenz D6 sofort lutschen und die Gabe alle zwei Stunden wiederholen, bis eine Besserung eintritt. Dann die Einnahme erst auf 3-mal täglich, dann 2-mal täglich reduzieren und beenden, sobald es deinem Kind wieder gut geht. Falls am dritten Tag keine Besserung erfolgt, die Wahl des Mittels überdenken.

Zur Einnahme von Globuli

Was sonst noch hilft?

Neben der Homöopathie gibt es noch weitere Tipps und Hausmittel, die deinem Kind bei Zahnungsbeschwerden helfen können.

  • Massieren: Etwas Salbeitee (entzündungshemmend und beruhigend) mit einem Wattestäbchen auf das schmerzhafte Zahnfleisch tupfen und mit der Fingerkuppe sanft einmassieren. Bei älteren Kindern kann Salbeitee auch als Mundspüllösung verwendet werden.
  • Kauen: Viele Babys finden es angenehm, auf einem mit kaltem Wasser angefeuchteten Waschlappen zu kauen. Der Lappen sollte regelmäßig ausgetauscht werden.
  • Ratanhia comp. (von Weleda, 15 Tropfen für ein halbes Glas Wasser) vorsichtig mit Wattestäbchen auf die schmerzhaften Stellen auftragen oder bei älteren Kindern als Mundspüllösung verwenden.
  • Veilchenwurzel ist bei Zahnungsbeschwerden für ältere Kinder ein Klassiker. Beim Kauen wird die Wurzel weich und elastisch und massiert das Zahnfleisch. Mit der Zeit wird sie aber brüchig, und es besteht Verschluckungsgefahr. Zudem können sich Keime bilden. Daher sollte eine Veilchenwurzel regelmäßig ausgetauscht und nur unter Aufsicht gegeben werden.
  • viel trinken bzw. stillen
  • viel Nähe und Trost, Tragen und Schaukeln

Von einigen „Zahnungshilfen“ wird dringend abgeraten: Mit einer Bernsteinkette am Hals kann sich das Baby strangulieren oder einzelne Steinchen verschlucken. Auch das Kauen an gekühlten Möhren, Äpfeln oder Brot ist gefährlich, da sich die Kleinen an einzelnen Stückchen verschlucken oder ersticken können.

Wichtiger Hinweis:

Wenn ein Säugling oder Kleinkind länger oder hoch fiebert, weitere Symptome zeigt oder sehr unruhig ist, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden, um andere Ursachen als den Zahndurchbruch abzuklären. Auch bei anhaltenden Zahnschmerzen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Die bereitgestellten Inhalte dienen ausschließlich Informations- und Bildungszwecken und ersetzen keine medizinisch fachkundige Beratung oder Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden. Weitere Infos findest du unten im Haftungsausschluss.

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Andrea Müssener

Andrea war Krankenschwester, ist Heilpraktikerin und Mama von zwei erwachsenen Töchtern. Als ausgebildete klassische Homöopathin in eigener Praxis brennt sie für die Homöopathie und gibt ihr Wissen als Dozentin und in Blog-Beiträgen weiter.
Mehr über Andrea: www.a-muessener.de

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